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Die Geschichte der Mark

und das politische Umfeld in Deutschland

Teil 3: Die Weimarer Republik

Hauptseite zum Thema Geschichte der Mark

 

Rentenpfennige

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Inhalt

So begann es Das Kaiserreich 
1871 - 1918
Weimarer Republik 
1919 - 1933

Mit Krimi im Jahr 1932

Das Dritte Reich
1933 - 1945
Deutschland nach dem Krieg unter Alliierter Besatzung 
1945 - 1948
Bank Deutscher Länder
1948 - 1949
Die BRD
1949 - 1990
Die DDR
1949 - 1990
Das vereinte Deutschland 
1990 - 2001
Das Ende der Mark
2002

Weimarer Republik 1919 - 1933


Inflation 1919 - 1923

Am Ende des 1. Weltkrieges bricht im November 1918 im Deutschen Reich eine Revolution aus, in deren Folge in kürzester Zeit der Deutsche Kaiser und alle anderen Monarchen der deutschen Bundesstaaten zurücktreten müssen. 
Phlipp Scheidemann ruft am 9.11.1918 in Berlin die Republik aus. 

Erster Geldschein der Weimarer Republik. 50 Mark vom 30.11.1918


(Bild von www.cgb.fr )


Die ersten Jahre dieser Republik werden bis Ende 1923 von riesigen wirtschaftlichen und politischen Krisen bestimmt, die zeitweise in eine bürgerkriegsähnliche Situation ausarten. So formiert sich auch die erste neue Regierung nicht im unruhigen Berlin, sondern im ruhigeren Weimar.
Daher der Name Weimarer Republik.
Die junge Republik hat durch den 1. Weltkrieg und den Reparationen, die die Siegermächte in Folge des Versailler Vertrages vom Deutschen Reich fordert, einen riesigen Schuldenberg angehäuft. So waren im 1. Weltkrieg Kriegsanleihen ausgegeben worden. Die Zinszahlungen übersteigen nun das Bruttosozialprodukt der stark geschwächten Wirtschaft.
Die Regierung wirft nun immer stärker die Notenpresse an. 
Anfangs werden auch noch Aluminum-Münzen gepägt. Bereits die 200 und 500 Mark - Stücke werden nur noch produziert, damit die Arbeiter in den Münzprägeanstalten eine Beschäftigung haben. Diese Münzen sind zur Zeit der Prägung bereits so wertlos, dass man gar nichts mehr für sie bekommt.

1922 scheitert die Wirtschaftspolitik des Reichskanzlers Wirth endgültig an der Reparationsfrage. War am 1.1.1922 1 US - Dollar bereits 90 Mark wert, so müssen am 1.7.1922 bereits 400 Mark für einen US Dollar gezahlt werden. Am 1.1.1923 sind es dann bereits 9000 Mark (siehe Tabelle).
Als dann 1923 Deutschland seinen Reparationsverpflichtungen überhaupt nicht mehr nachkommen kann, marschieren belgische und französische Truppen ins Ruhrgebiet ein. So fällt Deutschlands wichtigstes Industriegebiet als staatliche Einnahmequelle aus. Ab nun ist die Inflation nicht mehr zu stoppen.
Am 1.6.1923 müssen bereits 100.000 Mark für einen US Dollar hingelegt werden. Das ist aber noch gar nichts was in den nächsten Wochen tag / täglich passiert. 

Die Arbeiter empfangen nun jeden Morgen ihren Lohn Waschkörbeweise mit Banknoten gefüllt. Sie rennen darauf sofort zum Einkaufen, da es abends bereits fast nichts mehr dafür gibt. Derweil rattern 1723 Pressen Tag und Nacht auf Hochtouren, um mit dem Drucken von Geldscheinen überhaupt nachzukommen. Viele Scheine werden einfach mit neuen Wertzahlen überdruckt und Städte, Gemeinden und allerlei Banken geben unzählige Notgeldscheine aus.
Ende November 1923 sind alleine 700 Notgeld-Trillionen im Umlauf und der Dollar hat einen Kurs von 4,2 Billionen Mark erreicht. Ein Laib Brot kostet Anfang November 1923 etwa 580 Milliarden Mark.
In dieser Zeit verliert die Masse der deutschen "Milliardäre" sämtliche Ersparnisse, während einige wenige Kluge, die die Lage richtig erfasst haben märchenhaft reich werden.
Diese in der deutschen Geschichte bislang einmalige wirtschaftliche Katastrophe wirft sämtliche gesellschaftlichen Lebensregeln über Bord und macht die junge Republik noch anfälliger für autoritäre Umstürzler. 

Aufstand der Kommunisten und der Nazis im Spätherbst 1923

Aufstand der Kommunisten Oktober 1923

So kommt es im Oktober 1923 zu heftigen kommunistischen Unruhen in Hamburg. 
Ursprünglich wollte die von Moskau gesteuerte KOMINTERN (Kommunistische Internationale) die Unruhen im Ruhrgebiet im Sommer 1923 für einen kommunistischen Aufstand in Deutschland nutzen. Sie und die KPD lassen aber die für die Kommunisten günstige und chaotische Situation im Sommer verstreichen. Erst als sich im Oktober 1923 mit der Regierung Stresemann, die die vorherige gescheiterte Regierung Cuno ablöst, eine erste Entspannung der Krise abzeichnet, planen die Kommunisten mit einer Oktoberrevolution in Deutschland zu zu schlagen.
In einem ersten Schritt tritt die KPD am 10.1.1923, in die von der SPD geführten "roten" Landesregierungen von Sachsen und Thüringen ein.
Die Minister der KPD zeigen sich aber zum Ärger der KOMINTERN als zu gemäßigt und bürgerlich.
So schlägt Fritz Heckert als kommunistischer Wirtschaftsminister von Sachsen vor, den königlichen Karpfendeich in Dresden leer zu fischen und die Ausbeute an Arbeitslose zu verteilen. Mehr als einen Lacherfolg wird er durch diese Aktion wohl nicht geerntet haben.
Der thüringische, kommunistische Minister Alwin Tenner eröffnet dagegen eine "energische Kampagne". Jedoch weder gegen Nazis noch Großkapital sondern gegen die Rattenplage, die den thüringischen Bauern zu schaffen macht.
Trotz dieser gemäßigten Politik der KPD lässt die Reichsregierung  in Sachsen und Thüringen die Koalitionsregierung aus KPD und SPD mit Gewalt "liquidieren". Der russische Chef der KOMINTERN Sinowjew rät nun zum kommunistischen Aufstand und Revolution.
Die KPD die zuerst einmal einen Generalstreik plant, wird jedoch bald ernüchtert, da sie bei Gewerkschaften, SPD und USPD keinen Rückhalt findet.
Im letzten Augenblick bläst sie den Aufstand ab. Es sind aber schon Boten unterwegs die das Signal zum Aufstand geben sollen.
So kann der Bote der nach Hamburg unterwegs ist, nicht mehr zurück gehalten werden. Am 23.10.1923 bricht dieser schließlich aus und wird innerhalb von drei Tagen von Polizei und Reichswehr niedergeschlagen.

Aufstand der Nazis November 1923

Nur kurze Zeit später will sich im rechts gerichteten Bayern, an dessen Grenzen zum "roten" Thüringen fast Zustände wie zwischen zwei sich miteinander im Krieg befindlichen Staaten  geherrscht haben, der bayerische Generalstaatskommissar Ritter von Kahr mit Unterstützung rechtsgerichteter Bewegungen in München von der Regierung in Berlin lossagen. Er plant wohl mit Bayern einen unabhängigen und nationalistischen Staat unter seiner diktatorischen Führung.
München ist zu dieser Zeit Hochburg rechts gerichteter Nationalisten,  bayerischer Separatisten und der noch jungen 1919 in München gegründeten NSDAP.
Diese Ziele von Kahrs ermutigt schließlich am 9.11.1923,  am Höhepunkt der Inflation, Adolf Hitler zu einem Putsch, der durchaus gelingen hätte können, wenn von Kahr "mitgespielt" hätte.
Hitler will nach der Machtergreifung in München wie Mussolini ein Jahr zuvor bei seinem Marsch auf Rom nach Berlin marschieren und so die diktatorische Macht in Deutschland übernehmen.
Von Kahr schreckt wohl vor den weit reichenden Konsequenzen zurück und ist wohl auch nicht geneigt die Macht mit Hitler und seinen Anhängern zu teilen. So veranlasst der vermeintliche Verbündete von Kahr, dass  der Aufstand beim Marsch auf die Feldherrn Halle in München blutig nieder geworfen wird.

Wertvoller 20 Billionenmarkschein von Anfang 1924 als es auch schon die Rentenmark = 1 Billionen Mark gab


(Bild von www.cgb.fr )

Ende der Krise und Inflation

Nur der großen Leistung der Regierung Stresemann und der nachfolgenden Regierung mit Wirtschaftexperten wie Helferich, Hilferding, Hjalmar Schacht und dem Wirtschaftsminister Luther ist es endlich zu verdanken, dass das Ruder Ende 1923 noch einmal umgeworfen werden kann. 
Die Währung wird neu geordnet. Mit der Ausgabe der Rentenmark (1 US $ = 4,20 Rentenmark) ist die Inflation beendet.

Viele Scheine dieser Zeit überleben diese Zeit, da sie in Unmassen gedruckt wurden und so mancher aus Sentimentalität diese Scheine aufhob. So sind auch noch heute von den gängigen Werten viele Scheine in guter Erhaltung zu günstigen Preisen zu bekommen. Dies gilt aber nicht für alle Sorten. So muss für den Schein mit der höchsten Nominale von 100 Billionen Mark = 100.000.000.000.000 Mark, die je in Deutschland ausgegeben wurde, schon ein hoher vierstelliger EURO-Betrag ausgegeben werden.

Informationen zum Wert von deutschen Inflationsscheinen und mehr

"Goldene" Zwanziger - 1924 - 1929

Mit Ausgabe der Rentenmark 1924 und den Rentenpfennigen kann endlich die große Inflation und die Wirtschaftskrise vorübergehend überwunden werden.

Rentenpfennige

Der erste Rentenmarkschein vom 1.11.1923


(Bild von www.cgb.fr )

Wertvoller 50 Rentenmarkschein vom 1925


(Bild von www.cgb.fr )

In diesen 6 Jahren treten für mal gerade sechs Jahre eine gewisse Stabilität und halbwegs normale Verhältnisse ein. Aus diesem Grund wird diese Zeit "Goldene Zwanziger" genannt. Dieser Ausdruck ist aber wohl mehr für die Bevölkerung der USA während dieser Zeit zutreffend. Die doch recht arme Masse der deutschen Bevölkerung hat zu dieser Zeit immer noch nicht mal annähernd den "Wohlstand" der spät wilhelminischen Zeit um 1913 erreicht.

1 Rentenmark. Dieser Schein wurde auch noch im Dritten Reich ausgegeben


Medaille mit Paul von Hindenburg, die 1927 von der Reichsbank ausgegeben wurde

Trotz dieser relativ ruhigen Lage wechselt alle paar Monate ein Regierungskabinett das andere ab.  1925 stirbt bereits der erste Reichspräsident Ebert. Als Nachfolger wird die Symbolfigur der ehemaligen Monarchie, der Feldmarschall Paul von Hindenburg, sozusagen als deutscher "Ersatzkaiser" gewählt. Da der Reichspräsident in der Weimarer Republik eine ähnlich weitreichende Macht wie der Präsident der USA hat, wird das in der Folge der kommenden Weltwirtschaftskrise die "reaktionären" Kräfte, als dessen Repräsentant sich von Hindenburg fühlt, immer mehr stärken.
Nach der Einführung der Rentenmark wird im  August 1924 parallel zur bereits bestehenden Rentenmark die Reichsmark im Kurs 1:1 zur Rentenmark eingeführt. Die Reichsmark bleibt über die Zeit des 2. Weltkrieg hinaus bis 1948 die deutsche Währung.

Wertvoller 10 Reichsmarkschein vom 11.10.1924


(Bild von www.cgb.fr )

Wertvoller 1000 Reichsmarkschein vom 11.10.1924, den wohl seinerzeit nur wenige Personen zu Gesicht bekamen, da 1000 Reichsmark damals sehr viel Geld war.


(Bild von www.cgb.fr )

1925 ist es endlich wieder so weit, dass Deutschland auch wieder Sonderprägungen in Silber herausgibt.
Dies sind eine ganze Reihe von 3 Mark und 5 Mark Münzen.

Eine echte Rarität ist dabei das 5 Mark Stück das 1932 zu Goethes 100. Todestag herausgegeben wird. In unzirkulierter Erhaltung und je nach Münzbuchstabe ist diese Münze heute 3000 - 3500 EUR wert.

Sonderausgabe 3 Reichsmark Walter von der Vogelweide 1930

Der "Schwarze Freitag" und die Große Weltwirtschaftskrise 1929 - 1933

Die Wirtschaftskrise

Der "Schwarze Freitag" am 25.10.1929 an der Wallstreet löst die wohl schlimmste Welt-Wirtschaftskrise des 20. Jahrhunderts aus.
Der Aktienindex der Industriewerte an der Wallstreet rutscht von 459 Punkte im Jahr 1929 bis auf 58 Punkte im Jahr 1932 ab.
Gleichzeitig sinkt die Industrieproduktion in den USA von 1929 bis 1932 um sage und schreibe 54 %.
Die deutsche Wirtschaft wird von dieser Krise ganz besonders hart getroffen, da sie wegen der noch immer anstehenden Reparationszahlungen wegen des 1. Weltkrieges stark auf Kredite speziell von den USA angewiesen ist. Diese bleiben nun in der Folge aus.
Die Sparpolitik des Reichskanzler Brüning versucht zwar ab 1930 dem gegenzusteuern, aber diese Wirtschaftspolitik schädigt die deutsche Wirtschaft noch mehr, da die nötigen Investitionen zu einer Wiederankurbelung der Wirtschaft ausbleiben. So steigt nun die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland von ziemlich genau 1 Million im Sommer 1928 auf bis zu über 6 Millionen Arbeitslosen im Winter 1932. Die Dunkelziffer liegt wohl noch darüber, da bereits viele ihren Anspruch auf Arbeitslosengeld verloren haben und in der Statistik nicht mehr geführt werden.

Veirpfennigstück von 1932 auch Brüningtaler genanntUnter Brünings Regierung wird 1932 für die Geschichte der deutschen Mark einmalig ein Vierpfennigstück eingeführt. Dabei müssen bei jeder Lohnzahlung in der Wochenlohntüte 2 Mark in Vierpfennigstücken ausbezahlt werden. Brüning erhofft sich so ein neues Preisbewusstsein in dessen Folge die Händler die Preise senken werden. Diese Politik fördert aber nur die negative Wirtschaftslage, die Deflation und verhinderte damit jeden wirtschaftlichen Aufschwung.
Die Vierpfennigstücke werden zur unbeliebtesten Münze Deutschlands und werden als "Brüning-Taler" oder auch "Armer Heinrich" in Anspielung auf Brünings Vornamen verspottet. Kurze Zeit später wird diese unbeliebte Münze wieder aus dem Verkehr gezogen.
Im Gegensatz zu früher ist diese Münze heute sehr beliebt und ist in unzirkulierter Erhaltung heute je nach Münzbuchstabe 20 - 35 EUR wert.

Im Verlauf der Wirtschaftskrise finden radikale und undemokratische Parteien wie die NSDAP und die KPD einen stürmischen Zulauf. 
Bereits bei den Reichstagswahlen 1930 können die Nazis mit einem Erdrutschsieg die Anzahl Ihrer Reichstagssitze von vorher 12 auf 107 nahezu verneunfachen. Aber auch die KPD legt mit 23 Sitzen von 54 auf 77 Sitze 1930 zu.
Damit ist es bereits 1930 fast unmöglich und ab 1932 schließlich auch rein rechnerisch unmöglich für einen demokratischen Reichskanzler eine Regierungsmehrheit im Parlament zu finden.

So sind nun die Reichskanzler ab Brüning gezwungen mit Hindenburgs Segen und des für den Reichspräsidenten vorgesehenen Notstandsparagraphen unter Ausschluss des Parlamentes ihre Regierungsgeschäfte zu führen. Das ganze läuft so mehr und mehr auf eine Art Präsidialdiktatur hinaus.

Krimi im Jahr 1932

Das Jahr 1932 ist von Dauerkrisen und einem Dauerwahlkampf gezeichnet. So finden im Frühjahr 1932 zwei Wahlgänge zur Reichspräsidentenwahl statt. Hitler scheitert dabei klar gegen Hindenburg.
Bei den Reichstagswahlen am 31.7.1932 gewinnen die undemokratischen Parteien NSDAP, KPD und DNVP 60 % der Reichtagssitze.
Im November folgt eine weitere Reichstagswahl bei der zwar die Nazis heftig Federn lassen müssen, aber die undemokratischen Parteien wieder über 60 % der Sitze erringen. Bei diesen permanenten Wahlkämpfen führen die radikalen Parteien mit ihren Straßenkämpfen Deutschland an den Rand eines Bürgerkrieges.

Der 30.5.1932 - Ein Wendestein der Geschichte

Derweil wird der greise und wohl schon etwas verkalkte Reichspräsident v. Hindenburg immer stärker von einer "Kamarilla" um seinen Sohn Oskar, dem General v. Schleicher und den ostelbischen Junkern (angeführt von v. Oldenburg-Januschau) politisch beeinflusst.
Besonders die Junker verdächtigen Brüning "argrarbolschewistischer" Neigungen, da er arme landlose Bauern auf Brachflächen östlich der Elbe ansiedeln möchte. Da Hindenburg selbst riesige Landgüter im Osten besitzt und Guts-Nachbar von Oldenburg-Januschau ist , lässt er  verschreckt Brüning am 30.5.1932 wie eine heiße Kartoffel fallen. 
Brüning steht zu dieser Zeit bei Verhandlungen in Genf ganz knapp vor einem riesigen außenpolitischen Erfolg, bei der es um die Revision des Friedensvertrags von Versailles geht. So klagt dann auch Brüning später, dass er "Hundert Meter vor dem Ziel" gescheitert sei.
Churchill schreibt darüber später folgendes in seinen Memoiren: "Der neue franz. Ministerpräsident erklärte sich zur Besprechung der in Genf erreichten Formeln bereit. Norman Davis erhielt den Auftrag, dem deutschen Reichskanzler nahe zu legen, unverzüglich nach Genf zu fahren. Brüning empfing diese Nachricht am frühen Morgen des 30. Mai ... Eine solche Regelung hätte Brünings Stellung selbstverständlich zu triumphaler Höhe erhoben"

Das Ende der Republik

Stattdessen übernimmt nun unter dem neuen Reichskanzler von Papen ein sog. "Kabinett der nationalen Konzentration" auf Hindenburgs Notparagraphen gestützt die Regierung. Dieses als  "Kabinett der Barone" verspottete Kabinett ist nun das ausführende Organ einer schwächlichen Präsidialdiktatur und wird vielleicht von etwa 10 % der Reichstagssitze unterstützt. 
Papen versucht zuerst sich Hitler anzunähern und hebt das Verbot der SA und SS auf.  Dadurch erreichen die Straßenkämpfe zwischen Kommunisten und Nazis einen neuen Höhepunkt. Alleine in Preußen gibt es in 5 Wochen im Juni und Juli 1932 an die 100 Tote. 
Ebenfalls im Juli 1932 stürzt er staatsstreich-ähnlich die demokratische gewählte Landesregierung von Preußen. 
Bereits im August 1932 beendet Papen aber die Annäherungsversuche an Hitler.
Im September 1932 lässt Papen den Reichstag per Notstandsverordnung auflösen. Zuvor wird ihm aber noch die schwerste Niederlage bei einer Abstimmung in der gesamten deutschen Parlamentsgeschichte verpasst. Er erhält 42 gegen 512 Stimmen.
Bei den Wahlen  im November verliert die Nazi-Partei erstmals viele Stimmen. Ein Umschwung liegt in der Luft.
In dieser Situation versucht Papen mit seinen Ideen einen autoritären Staat zu bilden, das Ruder umzudrehen. Er möchte auf Reichswehr und Reichspräsident gestützt die Rechte des Parlamentes beschneiden, NSDAP und KPD und evt. weitere Parteien verbieten, den Reichspräsidenten zu einem Art Kaiser erheben und wie es Oldenburg-Januschau so treffend ausdrückt "dem deutschen Volk eine Verfassung einbrennen, dass ihm Hören und Sehen vergeht".

Derweil intrigiert der öffentlichkeitsscheue v. Schleicher im Hintergrund gegen v. Papen, da er sich nicht mehr mit der Rolle als graue Eminenz im Hintergrund mehr begnügen möchte. Es stellt sich nun mehr und mehr heraus, dass er Papen nicht wie eine Marionette lenken kann.
Hindenburg selbst gehen Papens Ideen zu weit, da er auf die Verfassung vereidigt ist und in seinem Treuedenken nicht meineidig werden möchte.
So greift er gerne Schleichers Idee auf die NSDAP zu spalten, in dem er die links gerichteten und gegen Hitler gewandten Kreise der NSDAP um Strasser mit an der Regierung beteiligen möchte.
Dieser Spaltungsversuch scheitert an Hitlers energischem Auftreten. 
Schleicher versucht sich nun den demokratischen Parteien, Gewerkschaften und der SPD anzunähern. Diese Linkstendenz nutzt der kürzlich abgesetzte Papen mit seinem Einfluss beim Präsidenten aus, um von Schleicher als Bolschewisten o.ä. zu verunglimpfen. Schleicher wird dadurch beim Reichspräsidenten untragbar.
Papen verhandelt nun mit Hitler. Er möchte wieder Kanzler werden und Hitler zum Vizekanzler ernennen lassen. Hitler besteht aber darauf Kanzler zu werden. So verfolgt Papen eine neue Strategie. Er möchte Hitler als Kanzler in ein Kabinett einrahmen, das von ihm genehmen Ministern umringt ist und so das Enfant Terrible Hitler zähmen.
Hindenburg hat aber immer noch starke Bedenken Hitler zum Kanzler zu ernennen. Hitler setzt nun die Familie Hindenburg unter Druck sie wegen der skandalösen Steuerhinterziehung bei der Übertragung des Gutes Neudeck und dem Staatsstreich in Preußen im Juli 1932 öffentlich anzuklagen.
Außerdem ist den Nazis bekannt geworden, dass Hindenburgs Sohn Oskar, der stark an den politischen Entscheidungen seines Vaters mitwirkt, durchaus dem "männlichen Geschlecht zugeneigt" sein soll.
So geht dieses Schattenboxen und Intrigenspiel hinter den Kulissen noch einige Tage hin und her bis mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30.1.1933 die Weimarer Republik endet und mit dem Dritten Reich Deutschlands finsterste Epoche beginnt.

Geldscheine und Münzen der Zeit von 1929 - 1932

Das Bild der kleinen Kursmünzen wird im wesentlichen schon gegenüber den Vorjahren eingehalten. 
Die Auflagen gehen aber in Folge der Krise stark zurück.
Aber es kommen auch neue Scheine und Münzen dazu wie folgende Bilder auszugsweise zeigen:

Diese zwei Geldscheine zu 10 und 20 Mark werden 1929 zum Beginn der Weltwirtschaftskrise ausgegeben. Sie werden aber auch noch später gedruckt. Von 1945 gibt es sogar eine Ausgabe mit anderem Wasserzeichen.
Während der Wirtschaftskrise wird der Eichbaum-Fünfer als 5 Mark-Kursmünze ausgegeben. Bei genauem Hinsehen kann man einige verdorrte Äste erkennen, welche die wegen des 1. Weltkrieges abgetretenen deutschen Gebiete symbolisieren.
Diese Münze ist heute bei Sammler sehr begehrt und kostet in guter Erhaltung meist einen dreistelligen EURO-Betrag.

 

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