Zähler seit 1.11.97
Branche | Materielle Vorteile | Ökologische Vorteile |
Pharm. | Kostengünstiger als andere Medikamente | Kein giftigen Rückstände wie bei der chemischen Arzneimittelherstellung |
Papier | Besonders reißfest | es werden weniger Hölzer aus Natur,- und Urwäldern benötigt. |
Textilien | Besonders strapazierfähiges Gewebe | Hanf benötigt im Gegensatz zu Baumwolle weniger Kunstdünger und keine Insektizide |
Baustoffe | leichter als andere Materialien | spart andere Materialien |
Lebensmittel | enthält sehr seltene mehrfach ungesättigte
Fettsäuren, die essentiell für den Organismus sind |
weniger Insektizide beim Anbau |
Automobil (Amaturen) |
Besonders stabil und leicht | weniger Verbrauch fossiler Rohstoffe |
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Deutsche
Hanfindustrie nimmt entscheidende Hürde In Baden-Württemberg wird Mitte Dezember die
erste deutsche Hanf-Faseraufbereitungsanlage in Betrieb
genommen. Betreiber der ohne Fördermittel errichteten
Anlage ist die BaFa (Badische Naturfaser - aufbereitung
GmbH (BaFa)), eines der bundesweit führenden
Hanfunternehmen.
Rechtzeitig zur
Verarbeitung der ersten deutschen Hanfernte wird am 17.
Dezember 1996 im Industriegebiet Malsch (Nähe Karlsruhe)
die erste Faseraufschlußanlage für Hanf in Betrieb
genommen. Die Anlage wird zunächst das Hanfstroh aus regionalem Vertragsanbau verarbeiten. 1996 wurden in einem Umkreis von 20 bis 30 km um Malsch 120 Hektar Hanf angebaut. Im nächsten Jahr sollen es bereits 800 Hektar werden. Da die Anlage bei voller Auslastung pro Jahr etwa 10.000 t Hanfstroh - dies entspricht einer Anbaufläche von ca. 1.000 bis 1.500 Hektar - in Fasern und Schäben trennen kann, verfügt die Anlage derzeit über genügend Kapazitäten, um Hanf aus ganz Baden-Württemberg und den benachbarten Bundesländern zu verarbeiten. Geschäftsführer Bernd Frank kauft das Hanfstroh für 90 DM/t Trockenmasse an: "Die erste deutsche Hanfernte soll komplett verwertet werden. Die Nachfrage ist da und wir können bundesweit als erste die aufgeschlossenen Fasern liefern". Im nächsten Jahr will Frank bereits bis zu 140 DM/t für qualitativ gutes Hanfstroh zahlen. Dem regionalwirtschaftlichen Konzept der Anlage folgend, sollen die Transportwege kurz gehalten werden. Das gesamte Hanfstroh soll mittelfristig nur noch aus einem Umkreis von ca. 40 km um die Aufschlußanlage stammen. Die Anlage produziert Hanffasern, die sich vor allem zur Produktion von Formpreßteilen für den Autoinnenausbau, Geotextilien, Nadelfilzteppichen und Spezialzellstoff eignen. Interessant ist auch der Einsatz der Fasern zur Verstärkung von konventionellen und Bio-Kunststoffen. In allen genannten Produktn liegen bereits konkrete Nachfragen industrieller Abnehmer vor. Besonders weit gediehen sind die Gespräche mit der deutschen Automobilindustrie, die starkes Interesse am Qualitätsprofil, den ökologischen Vorteilen und dem Preis der Hanffasern zeigt. Die beim Aufschluß anfallenden Schäben können als Tiereinstreu und in der Baustoffindustrie abgesetzt werden. In beiden Anwendungsgebieten hat die Badische Naturfaseraufbereitung bereits konkrete Abnehmer gefunden. Die Inbetriebnahme der Faserauschlußanlage in Malsch stellt einen entscheidenden Schritt zum weiteren Aufbau einer deutschen Hanfindustrie dar. Mit ihr wird die Lücke zwischen Anbau und industrieller Weiterverarbeitung geschlossen. Für die Landwirte ist nun die Abnahme der Hanfernte gesichert und für die Industrie die Versorgung mit Hanffasern aus einheimischem Anbau gewährleistet. |