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Bücher zum Thema Römische Münzen von Richard Stoll

 "Von einem Sammler für Sammler und Freunde der antiken Welt"

und ein El Dorado für Motiv-Münzsammler

Nilpferd auf einem Antonian vom Jahr 248

Nilpferd auf einem Antonian vom Jahr 248
aus dem Buch "Tiere auf römischen Münzen"

Über Richard Stoll und seine Bücher

Richard Stoll ist selbst ein begeisterter Münzsammler. Dabei hat er sich voll und ganz auf die antiken Münzen des Römischen Reiches verschrieben.
Da gerade die Münzen des Römischen Reiches mit ihren vielfältigen Motiven ein unheimlich reizvolles Sammelgebiet sind und gleichzeitig aber auch eine historische Quelle von großer Aussagekraft sind, kam er auf die Idee seine umfangreichen Erkenntnisse und einzigartigen Münzbilder aus seiner faszinierenden Sammlung und weiterer interessanter Quellen auch an andere Sammler weiter zu geben.
Sein Motto dabei: "Von einem Sammler für Sammler und Freunde der antiken Welt"

So entstand 1995 mit dem Titel "Tiere auf römischen Münzen" sein erstes Werk. Dieser Klassiker verkaufte sich so gut, dass Richard Stoll schnell ermutigt wurde weitere Bücher zu schreiben.
Mittlerweile ist er auf die  für dieses Themengebiet stattliche Anzahl von fünf Büchern gekommen.

Jedes dieser Bücher ist mit viele Liebe und Fachkenntnis geschrieben. So erhält der Leser erstaunenswerte Hintergrundinformationen wie etwa über die Bedeutung des menschlichen Haares in der Kulturgeschichte beim Buch über Frauen auf römischen Münzen. Das Buch Herakles auf römischen Münzbildern zeigt dagegen aufschlussreiche Einblicke über die spannende Geschichte der 12 kanonischen Heldentaten des Herakles im Buch , die tatsächlich alle auf Münzbildern belegbar sind. Uns so ließe sich das ganze weiterführen...

Im weiteren Verlauf dieser Seite wird jedes dieser Bücher detailliert vorgestellt.

Bestellung

Die Bücher können Sie direkt beim Autor Richard Stoll bestellen. Auf Wunsch schreibt er Ihnen bestimmt auch eine Widmung dazu.
Ein authentisches Buch vom Autor mit Widmung hat ja für uns Sammler einen ganz besonderen Reiz.
Bitte beziehen Sie sich dabei auf sammler.com.

Wenn Sie also noch eine Frage, Anregung usw. zu dem Thema haben bzw. Bücher bestellen möchten senden Sie einfach ein E-Mail an folgende Adresse:
[ E-Mail an Richard Stoll wegen Bestellung oder Fragen ]
und geben dabei bitte Ihre Adresse und Telefonnummer mit an.

Alle Bücher können auch schriftlich beim Selbstverlag Richard Stoll, Merianstr. 4, 54292 Trier bestellt werden

Übersicht der bisher erschienenen Bücher

Tiere auf römischen Münzen

132 Münzen, 127 S. 301 Abb. 24x16,5cm, geb.
ISBN 3-9804051-0-9
Preis 18,00 EUR

Frauen auf römischen Münzen

Biographisches und Kulturgeschichtliches im Spiegel antiker Numismatik
Fotos von 215 röm. Münzen, ca. 200 Seiten, 444 Abbildungen 24x16,5 cm, gebunden, ISBN 3-9804051-1-7
Preis 25,00 EUR
 

Herakles auf römischen Münzen

160 Münzen, ca. 200 S., 350 Abb., 16,1x24 cm geb. ISBN-3-9804051-2-5,
Preis 25,00 EUR

Architektur auf römischen Münzen

419 Münzen, 253 S., 850 Abb. 16,1 x 24 cm, geb. ISBN-3-9804051-3-3
Preis 35,00 EUR
 

Die Münzen der römischen Kaiser von Trier

250 Münzen, 182 Seiten, 500 Abb., 16,1 x 24 cm geb. ISBN-3-9804051-4-1

Preis 25,00 EUR
 

E-Mail an Richard Stoll wegen Bestellung oder Fragen

Tiere auf römischen Münzen

In der Vielfalt der Informationen, die uns die antiken Münzen übermitteln, spielen auch die Tiere eine bedeutende Rolle. Das Tier hat in der Welt der Alten einen sehr viel höheren Stellenwert als heute, gab es doch kaum einen Lebensbereich, in dem es nicht in wichtiger Funktion anzutreffen gewesen wäre. Jenseits seiner traditionellen Bedeutung als Fleischlieferant und Nutztier besaß es ein dem modernen Menschen nur mehr sehr schwer verständliches Gewicht als politisches und religiöses Symbol, dessen Erschließung tiefe Einblicke in den Wertehorizont seiner Zeit gewährt. Namentlich die Verflechtungen mit der Welt des Kultisch-Religiösen sind kaum zu unterschätzen und bilden im Verein mit dem weiteren Kontext der Münze eine bisher nicht ausgeschöpfte emblematologische Quelle.  
Diesem von der numismatischen Literatur nur äußerst selten behandelten Gegenstand ist der
Band gewidmet: dem Bild des Tieres auf antiken römischen Münzen. Zu diesem reizvollen Thema nennt der Verfasser eine große, mit Liebe gepflegte Spezialsammlung sein eigen. Er hat sich daher angelegen sein lassen, zu dem schwer überschaubaren Gebiet eine repräsentative Auswahl von Münzen - numismatisch vollständig beschrieben und mit kultur-geschichtlichen Annotationen versehen - dem Kenner und Liebhaber gleichermaßen in anspruchsvoller Weise vorzustellen.
Tiere auf römischen Münzen

Die für den Band ausgewählten 132 Münzen sollen einen Eindruck vom Facettenreichtum der Tierdarstellungen vermitteln. Besonderes Augenmerk galt dem Bild, nicht in erster Linie dem Wert oder dem numismatischen Rang einer Münze. Für die Durchführung der Arbeit hieß das zugleich, auf eine strenge numismatisch-systematische Untergliederung des Materials zugunsten einer am Tier orientierten zu verzichten. Es sind viele Exponate darunter, die relativ häufig vorkommen und daher auch dem Gelegenheitssammler zugänglich sind; andere hingegen sind sehr selten und dementsprechend wertvoll. In einem Anhang werden schließlich zur ergänzenden Illustration der Münzbilder einige antike Kleinplastiken vorgestellt, die sich ebenfalls in der Sammlung des Autors befinden.
Kaum eine andere historische Quelle ist von so unmittelbarer Aussagekraft wie die Münze: Die Auswertung schriftlicher Dokumente birgt nur allzu häufig die Gefahr, der bewussten, an die Nachwelt adressierten Manipulation zu erliegen. Demgegenüber sind Münzen stets auf jeweilige Gegenwart ausgerichtet, sind integraler Bestandteil ihres aktuellen wirtschaftlichen, sozialen und politischen, ja sogar des religiöskultischen Systems, von dem sie Nachrichten "aus erster Hand" übermitteln. Entsprechend ist ihr Angebot an Information von erstaunlicher Vielfalt, reicht es doch von der politischen Programmatik eines Herrschers über das Rechtsgefüge eines Staates bis zum religiösen Dogma einer Glaubensgemeinschaft.
    Ihre vielleicht bedeutendste Leistung ist dabei freilich eine nur scheinbar triviale: Es ist bekanntermaßen die Aufgabe der Geschichtswissenschaft, den Brückenschlag zwischen der
Vergangenheit und der Gegenwart zu vollziehen, dabei die Wirklichkeit des historischen Menschen für ein besseres Verständnis wiedererstehen, d.h. "anschaulich" werden zu lassen. Eben dies ist die ureigene Domäne der Münze. Wie kein anderes Zeitdokument ermöglich sie es etwa, sich vom Aussehen der Herrscher und Herrscherinnen der Antike eine lebendige Vorstellung zu bilden. Zur staatlichen Repräsentation bestimmt und schon deshalb eine Quelle ersten Ranges, zeigt sie seit dem Tode Alexanders des Großen in zunehmendem Maße - seit Augustus regelmäßig - auf der Vorderseite das offizielle Porträt der Herrschers mit den Insignien seiner Würde, vielfach auch das seiner Familienangehörigen.
   Diese für die Altertumskunde unschätzbaren Informationen bilden jedoch nur einen Aspekt, einen kleinen Ausschnitt dessen, was die antiken, insbesondere die römischen Münzen aus ihrer Welt an uns weitervermitteln. Aus der bunten Vielfalt der Rückseitenmotive sind hierfür zum Beispiel die herrlichen Darstellungen aus der Welt der Mythologie ebenso zu nennen wie die markanten Zeugnisse von griechischen und römischen Bauwerken, welche für unsere Kenntnis von deren einstigen Aussehen von großem Wert sind.
Aber auch abseits der womöglich noch zu entdeckenden Intentionen haben die Abbildungen der Münzreverse - nur aus sich selbst heraus - ihren eigenen Reiz, eine besondere Schönheit, die jedem Tiermotivsammler bekannt ist. Allein deren Ästhetik wäre Rechtfertigung genug
für die Beschäftigung mit diesem faszinierenden Gegenstand.
 
Leseprobe - Das Pferd

Während des gesamten Altertums war das Pferd ein überaus wichtiges und kostbares Haustier, auch wurde es durch die Erfindung des Streitwagens zum bedeutendsten Machtinstrument der vorderasiatischen Völker. Es stand darum von allen Haustieren dem Herrn am nächsten, trug Eigennamen und wurde sorgsam gepflegt. In römischer Zeit fand das Pferd auch als Arbeitstier im ländlichen und gewerblichen Betrieb erstmals Verwendung.
   Zur Zeit der römischen Könige wurden aus dem Adel 300 Ritter ausgewählt, die zu Pferde dienten und auf Staatskosten ausgerüstet wurden, um die Leibgarde des Königs zu bilden. Stärker noch als im Deutschen, wo "Ritter" von "Reiter" und "Reiten" hergeleitet ist, deutet im Lateinischen die Berufsbezeichnung dieses Standes - eques von equus ( Pferd ) - auf die ihm eigene Existenzgemeinschaft zwischen Mensch und Tier. Die Kavalleristen waren Reiter, die ihr Pferde nicht vom Staat erhielten, gleichwohl aber reich genug waren, sich aus eigenen Mitteln eines zu halten, um so den anstrengenden und nicht zuletzt auch risikoreicheren Dienst zu Fuß zu vermeiden. Die militärische Bedeutung des Bürgers, der ein Pferd für den
kriegerischen Konflikt zur Verfügung stellen konnte, war so hoch, dass dieser Stand bereits in der Frühzeit Roms eine eigene Stufe des niederen Adels bildete.
   Der hohe Rang der Pferdes in Leben, Kult und Brauchtum des Einzelnen und der Gemeinwesen, seine Rolle auch bei Festen und Spielen und auch seine militärische Bedeutung drücken sich in einer unübersehbaren Zahl bildlicher Darstellungen durch das gesamte Altertum aus.

 

"Frauen auf römische Münzen" -
Biographisches und Kulturgeschichtliches im Spiegel antiker Numismatik

"Die beste Frau ist die, von der man nicht redet." Dieses zynische, dem Perikles zugeschriebene Diktum zeigt, dass die Frau in der Antike eine `Unperson´ war; sie gehörte einer Welt an, die ihr die politische Teilhabe ebenso wie die Rechtsfähigkeit weitgehend versagte. Obwohl viele Frauen gleichwohl bedeutenden Einfluss auf die Geschichte ihrer Zeit nahmen, gibt es nur wenige, meist auf das spektakuläre Ereignis beschränkte historische Zeugnisse über die Frau im Altertum. Für weitere Aufschlüsse über dieses Thema sind daher nichtschriftliche Primärquellen wie Münzen von großer, elementarer Bedeutung; ihnen ist dieses Buch gewidmet.
Die vorgestellten Münzen stammen größtenteils aus der privaten Sammlung des Autors; sie werden ergänzt durch Abbildungen von Plastiken. Die Frauen, um die es geht, sind überwiegend Herrscherpersönlichkeiten der römischen Geschichte; ihre Bedeutung für die Zeit, in der sie lebten, wird durch Kurzbiographien skizziert. Über die üblichen numismatischen Beschreibungen der Münzen hinaus gibt das Buch ausführliche Erläuterungen aus kunst- und kulturgeschichtlicher Perspektive - beispielsweise zur Haartracht der abgebildeten Damen, die einen der thematischen Schwerpunkte des Buches bildet. Der Verfolg dieses Ansatzes leitete mich spontan zu einem besonderen thematischen Schwerpunkt: der auf den Münzen abgebildeten Haartracht. Schönes Haar - wer vermag sich dem eigenartigen Zauber zu entziehen, der davon ausgeht?
"Nimm dich in acht vor ihren schönen Haaren,
vor diesem Schmuck, mit dem sie einzig prangt.
Wenn sie damit den jungen Mann erlangt,
so lässt sie ihn so bald nicht wieder fahren."
Vier kurze Verse nur, mit denen Goethe in Faust I die wundervolle Wirkung weiblichen Haares in Worte fasste. Neben den Dichtern haben auch viele Maler und Bildhauer den davon ausgehenden Zauber in ihren Werken einzufangen versucht; ihre meist liebevollen Bemühungen spiegeln sich in den Kunstwerken aller Epochen. Aber nicht nur in den in den Werken der Kunst- und der Literaturgeschichte wurde die Schönheit von Haar und Frisuren festgehalten, auch die Münzen der alten Welt sind wertvolle und unmittelbare Dokumente dafür.

                                                    
Leseprobe - Livia Drusilla die bedeutendste Frau im alten Rom

Livia Drusilla (Iulia Augusta) + 129 n.Chr.
Livia gilt mit Recht als eine der bedeutendsten Frauen der römischen Geschichte. Geboren am 30.Januar 58 v.Chr. entstammte sie väterlicherseits der berühmten Familie der Claudier. In ihrer ersten, kurzen Ehe mit Tiberius Claudius Nero gebar sie Tiberius, der dem Augustus im Prinzipat nachfolgen sollte. Im Herbst 40 lernte sie Octavian, den späteren Kaiser Augustus, kennen; beide entbrannten in heftiger Liebe zueinander, und obwohl sie von Mann schwanger war, wurde die Verbindung gelöst, damit sie die Ehe mit Octavian schließen konnte
(38 v.Chr.). Obwohl diese neue, mehr als 50 Jahre währende Ehe kinderlos blieb - Livia hatte in dieser Zeit lediglich eine Fehlgeburt -, ist sie als eine der harmonischsten, liebevollsten und glücklichsten in die Geschichte eingegangen. Das Verdienst daran, aber auch eine wohltuende Wirkung auf das politische Handeln ihres Gemahls, kommt Livia zu: Eine lange Regierungszeit hindurch war sie dem ersten Princeps Roms eine geduldige, kluge und sanftmütige Beraterin. Kein Geringer als Ernst Kornemann hat ihren Einfluss  die wohl größte Wandlung im Leben Octavians vom brutalen Triumvirn zum fürsorglichen und Verzeihung übenden Prinzeps zugeschrieben (.....). Wenn irgend die Verhältnisse es gestatteten, hat Livia für Nachsicht plädiert. Dies ist ihre erste und vielleicht größte Tat, die ihr kaum hoch genug angerechnet werden kann. Ihre unbestreitbare Einflussnahme auf Augustus wurde häufig als berechnendes, von Herrschsucht getragenes Kalkül gedeutet, auch wurde ihr manche Intrige und manches Verbrechen zur Last gelegt. Alle diese Verdächtigungen gehen freilich, wie es scheint, auf die Memoiren der Iulia Agrippina minor (s.u.), der Gemahlin des Claudius zurück, die den Namen der Livia aus Verbitterung über das grauenvolle Schicksal ihrer Mutter in den Schmutz zu ziehen suchte - Angriffe, die Tacitus offenbar ohne weitere Nachprüfung in seine Geschichtsschreibung übernahm und damit publikumswirksam machte. In der häufig gestellten Frage jedoch, ob Livia der böse oder gute Geist des Augustus gewesen sei, haben der Princeps selbst und die Zeitgenossen ein klares Urteil gesprochen: Nicht nur, dass Augustus ihr zeitlebens seine Liebe und Verehrung immer wieder bezeigte; nicht nur, dass sein scharfer, weitblickender Intellekt im Verein mit seiner fast sprichwörtlichen Menschenkenntnis in der langen gemeinsam verbrachten Zeit jede etwaige Manipulation seines Handelns durch Livia sich durchschaut hätte; nicht nur dass er ihr in seinem Testament gegen die strenge Bestimmung der lex Voconia, die generell die Einsetzung einer Frau als Erbin verbot, ein Drittel seines riesigen Vermögens hinterließ; er adoptierte sie auch in seinem letzten Willen in das Geschlecht der Iulier und verlieh ihr den höchsten Ehrennamen, den er zu vergeben hatte: Augusta, die "Ehrhabene".
Vor allem letzteres kann nicht hoch genug veranschlagt werden, weil Augustus die Führung dieses Titels bis dahin als exklusives Reservatrecht des Herrschers eifersüchtig gehütet und niemals jemanden damit bedacht hatte: Livia war dadurch noch vor Tiberius ausgezeichnet und unmittelbar an der Regierungsverantwortung des zweiten Princeps mit beteiligt worden. Zum ersten Mal in der Geschichte Roms rückte damit eine Frau offiziell und legitim an die Spitze des Staatswesen auf - ein Vorgang mit bahnbrechender Wirkung. Die übergroße Wertschätzung, die Augustus der geliebten Gattin mit dieser Geste zum Ausdruck brachte, erfuhr schließlich ihre Bestätigung in den zahllosen Huldigungen und Ehrungen, die das römische Volk - vom Senat bis zu den Plebs - der Livia erwies: Niemals zuvor und niemals wieder wurde eine Frau in Rom um ihrer segensreichen politischen Wirkung willen so verehrt.

 
Herakles auf römischen Münzen                               

Hinter dem Mythos von Herakles, dem bedeutendsten, und bekanntesten griechischen Helden, zeigt sich die ungeheure Vielfalt der griechischen Sagenwelt. Von einem Gott gezeugt, kämpft Herakles mit wilden Tieren und befreite die Menschen von Unholden und Ungeheuern. Seine gewaltigen, die gesamte Antike umspannenden Taten gaben den Dichtern und Künstlern einen nahezu unerschöpflichen Vorrat an Stoffen. Die schriftlichen Zeugnisse über Herakles, die uns heute als Quellen vorliegen, werden durch hervorragende Produkte der bildenden Kunst ergänzt. Dazu gehören nicht zuletzt auch die Münzen, die den Helden und seine Abenteuer in den Blickpunkt rücken.
   Dieses Buch ist vor allem den Münzen der römischen Zeit gewidmet, die sowohl in Rom selbst als auch in den zahlreichen griechischen Städten innerhalb des römischen Reiches geprägt wurden und Herakles mit seinen Taten rühmen. Die vorgestellten Münzen sind meist unpubliziert und stammen zum großen Teil aus der Privatsammlung der Autors.
   Das Buch skizziert die Geschichte und Taten des griechischen Helden und veranschaulicht die einzelnen Abenteuer mit Hilfe der Münzen, aber auch durch weitere Zeugnisse der bildenden Kunst, die abgebildet sind. Über die üblichen numismatischen Beschreibungen hinaus wird erläutert, in welcher Weise und mit welchen Schwierigkeiten die Stempelschneider den berühmten Heros auf den Münzen darzustellen versuchten. Kunst- und kulturgeschichtliche Aspekte werden so auf anschauliche Weise in Wort und Bild vor Augen geführt.
   Hinter dem Mythos, häufig, ein Produkt schöpferischer Volksphantasie, verbergen sich religiöse Sachverhalte. Was die vorindoeuropäische Bevölkerung zum Mythenschatz der Griechen beigesteuert hat, wird leicht aus den Augen verloren. Ebenso wird häufig vergessen, dass manche Göttergestalt des griechischen Mythos aus dem Vorderen Orient stammt. Der Kult der Kybele zum Beispiel wurde aus Phrygien übernommen. Als große Mutter oder Göttermutter war sie im östlichen Mittelmeerbecken die große Gottheit, die man auch Rhea nannte.
   Eines der Kennzeichen der griechischen Göttervorstellungen ist der Anthropomorphismus.

Die Griechen schufen sich ihre Götter nach dem Vorbild des Menschen: Größer an Gestalt, in altersloser Schönheit und seliger Unsterblichkeit, mit übermenschlichen Kräften begabt, dachten und fühlten, handelten und intrigierten sie wie die Menschen; sie waren in Verwandtschaftsbeziehungen eingegliedert und nach Stammbäumen geordnet. Der Götterglaube ist die Wurzel des Mythos. Lange vor Homer haben sich Priester und Dichter an der Erweiterung und Ergänzung des Mythenschatzes beteiligt.
   Sagen wie die des Herakles und aitiologische Sagen vermehren den Bestand. Homer und Hesiod stehen zwar am Anfang der griechischen Literaturgeschichte, markieren in der Mythologie jedoch einen gewissen Abschluss. Die reiche Mythologie der Griechen gab den Dichtern und bildenden Künstlern einen nahezu unerschöpflichen Vorrat an Stoffen an die Hand. Die Kenntnis Homers gehörte zur Allgemeinbildung; damit war zugleich die Mythologie geistiger Besitz jedes Griechen, der eine Schulbildung erhalten hatte.
   Der Lebenslauf von Herakles ist typisch für einen Helden, denn er wurde von einem Gott gezeugt, kämpfte mit wilden Tieren und befreite die Menschen von Ungeheuern und Unholden.
   Sein erster Name soll Alkaios oder Alkeides gelautet haben, erst die Pythia in Delphi redete ihn zuerst mit dem Namen Herakles an und gab ihm als Sühne für den Mord an seinen Kindern die Weisung, er habe dem Eurystheus zwölf Jahre zu dienen und zehn Arbeiten zu verrichten. Auf diese Weise, so gab sie ihm zum Schluss zu erkennen, würde ihm nach dem Vollbringen der Arbeiten die Unsterblichkeit zuteil werden. Sogar in die Unterwelt drang Herakles ein.
   Herakles stellt die Verkörperung der physischen Kraft dar. Er hat einen machtvollen Körper mit gut entwickelten Muskeln, aber ausdrucklosem Gesicht. Er widmet sich seinen Vergnügungen, dem Essen und der Liebe mit dem gleichen Eifer, den er in der Schlacht bewies.
Ziel dieses Buches ist es, Münzsammler dazu anzuregen, sich mit diesem sehr interessanten Gebiet ebenfalls zu beschäftigen.

Leseprobe - Die Schlangen der Hera

Herakles war ein Sohn des Zeus. Seine Mutter Alkmene gehörte ebenso wie sein Stiefvater zu dem berühmten argivischen Geschlecht der Perseiden.
   Zeus erschlich sich in der Gestalt des durch militärische Unternehmungen verhinderten Amphitryon die Liebe der Alkmene und zeugte in der Liebesnacht mit ihr Herakles.
   Die rasend eifersüchtige Göttermutter Hera verfolgte den Helden während seines ganzen Lebens mit Nachstellungen. So schickte sie dem erst acht Monate alten Kind zwei große Schlangen in die Wiege, die es töten sollten. Während Zofen und Diener in panischer Angst vor den Untieren flüchteten und Alkmene entsetzt Amphitryon zu Hilfe rief, löste der kleine Herakles das Problem eben auf jene Weise, für die sein Name später zum Paradigma werden sollte: Er fasste die Schlangen, mit jeder Hand eine, und erwürgte sie, seiner Kräfte noch gar nicht recht bewusst, im Spiel.

Der nemeische Löwe

Als erstes trug Eurystheus dem Herakles auf, den nemeischen Löwen zu erlegen.

Nachdem Herakles das Tier aufgespürt hatte, jagte er es mit Pfeilen und der Keule in eine Höhle, die zwei Ausgänge hatte.
Er verrammelte einen der Ausgänge, drang durch den anderen ins Innere der Höhle vor und erwürgte das Untier, das auf diese Weise ohne eine einzige Wunde den Tod fand.

Als er mit seiner Beute vor Eurystheus auftauchte, entsetzte sich dieser vor dem Kadaver der Bestie und der Stärke des Helden dermaßen, dass er diesem das Betreten Mykenes für die Zukunft untersagte und befahl, Herakles solle die Beweise seiner Taten künftig in sicherer Entfernung, vor den Toren der Stadt, zeigen. 

Architektur auf römischen Münzen

Die Münzen (Republik, Kaiserzeit, Provinzialprägungen) sind in 26 Kapiteln thematisch geordnet, wobei die Tempel naturgemäß den Löwenanteil stellen.
Neben anonymen Gebäuden bzw. Architekturelementen (Altäre, Stadtmauern, Lagertore, Triumphbogen, Aquädukte, Ehrensäulen, Brücken, Häfen usw.) sind auch konkret fassbare Bauwerke dargestellt z.B. das Kolosseum in Rom, das Macellum Magnum, der Circus Maximus oder das Heiligtum der Venus Cloacina. Der Verfasser hat zudem Schiffe als Bauwerke betrachtet und somit eine erhebliche Zahl antiker Schiffsdarstellungen aufgenommen. In den Begleittexten wird auf die religiösen Gebräuche, Grundanschauungen und den historischen Hintergrund der Bauwerke eingegangen.
   Für den Sammler von römischen Münzen sind kulturhistorische Themen ein interessantes Gebiet. Dies betrifft auch die Bauten der Stadt Rom. Denn Rom war immer der Mittelpunkt des Römischen Reiches. Selbst nach 330, als Konstantinopel als neue Metropole eingeweiht wurde, blieb Rom doch der ideelle Mittelpunkt der alten Welt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde hier eine große Bautätigkeit entwickelt, von dessen Ruinen das moderne Rom noch heute zehrt. Viele Münzen haben eine große historische Aussagekraft in Bezug auf die Bautätigkeit der Römer und besitzen daher für den Sammler einen besonderen Reiz. Manches, was man heute über das Altertum weiß, verdankt man dem Studium der Münzen.
   In Rom gab es eine stattliche Reihe von Tempeln, die zu Ehren der Götter errichtet wurden. Altäre wurden erbaut wie zum Beispiel die Ara Pacis. Auch die Säulen des Traianus und des Antoninus Pius gehören heute noch zu den Sehenswürdigkeiten Roms. Unter den Bauten der Kaiser auf Münzen sind auch Brücken wie die berühmte Donaubrücke des Traianus zu finden. Der Hafen des Claudius in Ostia, mit einem Blick aus der Vogelperspektive, sehen wir auf einer schönen Münze Neros. Berühmte Bauwerke wie das Kolosseum, der Circus Maximus, das Macellum, die Basilika Ulpia, die Aquädukte und Thermen sind auf herrlichen Münzen verewigt. Auch in den Provinzen gibt es für den Sammler Tempel, Stadttore, Schreine, Stadtmauern und Leuchttürme zu bestaunen. Allerdings ist auf Münzen aus den Provinzen die Zuordnung der Tempel zu den Göttern nicht immer voll geklärt.
   Das Sammeln von Münzen mit kulturhistorischen Themen kann auch mit bescheidenen finanziellen Mitteln erfolgen und gibt dem Sammler Raum für eigene Ideen. Wie aus dem Buch ersichtlich, findet man leicht hübsche und ansprechende Sammelmotive. Das Werden einer Sammlung steht und fällt mit der Materialbeschaffung. Als Materialquellen kommen Münzhändler und Auktionshäuser, sowie Sammler in Frage, die Material abgeben. Die Mitgliedschaft in einem Münzverein ist von Vorteil. Hier gibt es oft eine große Anzahl von sachverständigen Sammlern, die einem Anfänger gerne mit Rundum - Service zur Seite stehen.

Leseprobe - Tempel

In vorgeschichtlicher Zeit verehrten die Römer wie die anderen italischen Stämme ihre Götter im Freien - in Hainen oder unter Bäumen - oder in Höhlen. Dies entsprach ihrer Vorstellung vom Göttlichen als einer unbestimmten Macht, die meist mit der Natur verbunden ist. Unter etruskischem und griechischem Einfluss wandelte sich die Gottesvorstellung und damit auch der Ort der Verehrung. Die Götter werden nun als persönlich gedacht und erhalten ein eigenes Haus. Dies ist der Sinn des Tempels, er ist nicht der Versammlungsort der Gemeinde. Von Festen abgesehen betritt jeder den Tempel, wann er will, um dem Gott sein Anliegen vorzutragen. Die älteste Form des italisch-römischen Tempels ist der Rundtempel. Alle anderen römischen Tempel sind aus der Verschmelzung des etruskischen Baustils mit griechischen Bauelementen entstanden. Entsprechend der alten Göttervorstellung stand in einem solchen Tempel kein Götterbild, sondern der Raum als Ganzes war heilig. Auch in den Städten im Osten des römischen Reiches stellte man gerne Tempel auf Münzen dar. Um des Prestiges willen wollten sich viele Städte ihrer großen und bedeutenden Tempel rühmen und auf die eigenen Kulte, Gottheiten und Heiligtümer hinweisen.

Kaiser Marcus Aurelius (Römische Kaiserzeit)

Im Giebelfeld des Tempels sind die Attribute des Gottes Mercurius dargestellt: Schildkröte, Hahn, Widder und Caduceus, Petasus und Geldbeutel. Dieses und ähnliche Münzbilder beziehen sich auf das bekannte Regenwunder im Markomannenkrieg 172/5. Bei der Donauoffensive des Marcus geriet im Jahre 173 die Legio XII Fulminata durch Durst und feindlichen Ansturm in große Bedrängnis. Durch ein plötzlich hereinbrechendes Unwetter wurde die Truppe wieder neu motiviert. Die Christen schrieben das Wunder ihrem Gott, die heidnische Welt jedoch den Gebeten des ägyptischen Priesters Anuphis zu, der Hermes-Merkur zu Hilfe gerufen hatte. Diesem Gott ließ Marcus Aurelius später diesen Tempel in Rom erbauen, den der Kaiser für die Errettung aus der Gefahr gelobt hatte. Die entsprechende Szene wurde auch auf der Marcussäule in Rom dargestellt.

Die Münzen der römischen Kaiser von Trier

Trier, die wohl älteste Stadt Deutschlands, wurde im 3. Jahrhundert nach Christus Hauptstadt im Römischen Reich und eine wichtige Münzstätte der römischen Kaiser.
In Trier wurden einige der schönsten römischen Münzen des dritten und vierten Jahrhunderts nach Christus geprägt, Goldmünzen und Festprägungen. Aber auch Teile des reichsweit umlaufenden Kleingeldes entstanden in der Prägestätte Trier.
Das Buch gibt einen Überblick über die Münzstätte Trier und stellt 250 in Trier geprägte Münzen vor, die im Namen von 38 Kaisern bzw. Mitgliedern der Kaiserfamilien ausgegeben wurden. Die wichtigsten Münztypen, aber auch seltene Einzelprägungen aus der Zeit von Diokletianus (284-305) bis Valentianus III. (425-455) werden in chronologischer Reihenfolge abgebildet, beschrieben und teilweise kommentiert. Erläuterungen zur Geschichte der Trierer Münzstätte und der in Trier geprägten Münztypen veranschaulichen die große Bedeutung Triers für das römische Münzwesen. Kurze Biographien der einzelnen Herrscher runden den Überblick ab.
Der Autor, der in Trier seine Heimat gefunden hat und seit Jahrzehnten Münzen seiner Heimatstadt sammelt, stellt im vorliegenden Buch die wichtigsten seiner Münzen vor, ergänzt durch zahlreiche Münzen aus den großen Münzkabinetten und aus dem Münzhandel. So entsteht ein hervorragendes Bild von der Tätigkeit der Münzstätte Trier.

Eine alte Regel deutscher Lebenskünstler heißt: Lass dich nieder, wo Wein wächst und wo die Römer waren. Nach diesen Kriterien gäbe es keine andere deutsche Stadt, die mit Trier wetteifern könnte. Denn zwischen dem Glasbeton des 20. Jahrhunderts zeichnet sich die Römerzeit markanter ab als das deutsche Mittelalter. Das liegt gewiss an Museumsstücken wie den Thermen, der Basilika, dem Amphitheater, vor allem aber der Römerbrücke und der Porta Nigra, dem im 2. Jahrhundert errichteten Nordtor des römischen Mauerrings.
   Für den Liebhaber der Münzen gibt es wohl kaum etwas Schöneres als das Sammeln von Prägungen, die in seiner eigenen Heimatstadt hergestellt wurden. Die lange Reihe römischer Münzen aus Trier bietet sich dazu besonders an. Auch für den Motivsammler bringt das Sammeln römischer Münzen aus Trier Reizvolles. Zu denkwürdigen Ereignissen gab die Trierer Münzprägeanstalt Festprägungen in Gold heraus. Diese sind für den Sammler allerdings so gut wie gar nicht erschwinglich, so dass man sie daher meist nur in Museen bewundern kann. Dies gilt auch für die einfachen römischen Goldmünzen aus Trier, die in den letzten Jahren sehr teuer geworden sind.

   Das Buch beginnt mit Kaiser Diocletianus (284-305), unter dessen Herrschaft im ganzen Römischen Reich wieder ein ordnungsgemäßer Goldfuß zugrunde gelegt sowie die Ausmünzung reiner Silbermünzen begonnen wurde. Gleichzeitig führte Diocletianus im ganzen Reich feste Münzstätten ein, zu denen auch Trier gehörte. Die bisher recht unregelmäßigen Bezeichnungen von Werkstätten und Offizinen wurde vereinfacht und systematisiert. Die geographische Verteilung der Münzstätten passte sich dem Geldbedarf für militärische Aufgaben an.
   Die Trierer Münzstätte wurde wohl 293 eröffnet (oder wieder eröffnet) und wahrscheinlich in der Zeit um 423 geschlossen. Zuvor soll die Münzstätte Trier zwischen 268 und 274 für die gallischen Kaiser Postumus, Laelianus, Marius, Victorinus und die beiden Tetrici geprägt haben. Für welche dieser gallischen Kaiser nun in Trier geprägt wurde, ist Gegenstand vieler Vermutungen. Denn die Frage der Münzstätten dieses sogenannten gallischen Sonderreichs ist äußerst umstritten; eine endgültige Beantwortung steht noch aus.
   Zur Sicherung der Rheingrenze und zum Schutz der gallischen Provinzen vor den Übergriffen germanischer Völker bot sich Trier dank seiner günstigen Lage im Hinterland der zu verteidigenden Grenzen als Truppenaufmarschplatz an. Daher verlegte im Jahr 286 Maximianus seinen Regierungssitz in diese Stadt.

Leseprobe - Constantinus I.

Die Münzstätte von Trier, zu dieser Zeit kaiserliche Residenz, hat auf diesem Doppelsolidus ein sehr lebensvolles und charakteristisches Portrait des Constantinus I. geschaffen. Von großem Reiz ist auch die Rückseite, wo sich der Stempelschneider an der - natürlich abgekürzten - Darstellung von Trier selbst versucht hat. Mit den hohen Mauern und Türmen wird vor allem die Wehrhaftigkeit der Stadt hervorgehoben, unterstrichen durch die wie unter einer Trophäe sitzenden zwei Gefangenen. Gegenüber der ansprechenden Komposition des symmetrischen Mauerrings von Trier ist die Zeichnung der Moselbrücke perspektivisch misslungen, allerdings wird die Brücke mit ihren Bögen damit deutlicher hervorgehoben.
 

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